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Durch Zufall hörten wir, wie eine Bekannte von den heiligen drei Brunnen in Trafoi erzählte, deren Wasser heilende Wirkung besitzen soll. Bereits die Kelten hatten dort Opferplätze. Natürlich machten wir uns gleich auf den Weg um diese Brunnen ausfindig zu machen und um zu recherchieren, was es mit dem angeblich wundersamen Wasser wirklich auf sich hat!
Unsere Reise brachte uns in den oberen Vinschgau (Südtirol/Italien) nach Trafoi (Stilfser Nationalpark). Da die Ortschaft mit den drei Brunnen inzwischen zum Wallfahrtsort gemacht wurde kann man auch mit dem Auto bis kurz vor die Brunnen fahren welche am Fuße des großen Ortler-Berges liegt. Wir wählten einen etwas längeren Fußweg und machten uns von Trafoi aus auf!
Durch diese Natur dort zu wandern ist im wahrsten Sinne des Wortes phantastisch! Es herrscht dort absolut tolle Energie, man fühlt sich vogelfrei und kann mal so richtig durchatmen!
Auch ließen es sich die Ansässigen nicht nehmen mit den bereits gegebenen Natürlichkeiten tolle Kunstwerke zu bauen bzw. diese zu nutzen um sie für die Wanderer sichtbar darzustellen. Der Weg zum Kirchlein und den drei Brunnen ging unbeschwerlich und eben dahin und ließ alle Zeit zum genießen zu!
Nach etwa einer halben Stunde überquerten wir eine große Brücke und standen direkt vor der Wallfahrtskirche „Maria Heimsuchung“. Gleich nebenan befindet sich eine Kapelle in welcher man Kerzen anzünden kann und nur wenige Meter darunter ein offenes Holzhüttlein in welchem das Wasser der heiligen Quellen fließt.
In diesem Holzhüttlein hängen drei Votivtafeln an der Wand, (auf welche weiter unten eingegangen wird) darunter stehen Statuen von Jesus, Maria und Johannes dem Täufer. Unterhalb von ihnen fließen drei getrennte Wasserstrahler aus der Mauer symbolisch für die drei heiligen Brunnen.
Der Mundart sagt, der Wallfahrtsort verfügt über zwei Gnadenquellen:
die mit dem segenspendenden Wasser und
die, mit dem Gnadenbild der Gottesmutter
Die heiligen drei Brunnen sind seit ca 6000-8000 Jahre bekannt gewesen. Damals lebten hier Kelten und deren Priester. Die Druiden, behüteten die Quelle als Heiligtum, welche aus den Kalkwänden sprudelte und über das ganze Jahr 5°C Temperatur aufweist. Trotz ihrer Höhenlage von ca 1600 Metern vereist sie nie.
Etliche Zeit später wurden die keltischen Priester von den Christen abgelöst. Von da an gerieten die Quellen in Vergessenheit. 1229 jedoch sollte dies sich ändern.
Votivtafeln erzählen die christliche Geschichte der Quellen. Zum vergrößern auf das jeweilige Foto klicken!
(1. Votivtafel oberhalb der Jesusstatue im Brunnenhäusl)
Laut Erzählungen soll es sich in jener Zeit zugetragen haben, dass der fromme Hirte Moritz Zeuge wurde, wie aus einem harten Fels drei Wasserstrahlen hervorbrachen und drei Kreuze mit sich trugen. Zwei von ihnen konnte er auffangen, das dritte aber verschwand im Wasser. In der Schrift überliefert soll er gesagt haben: „Vom Himmel herab seinds Komben auch in Wahrheit die heilige Engl die heilige Creiz heruntergetragen“
Heute geht man davon aus, dass diese Kreuze von den damaligen Christen übrig geblieben waren, durch Erdrutsche, Zeit, Geröll und Witterungsverhältnissen unterkamen und dann durch Zufall viele hundert Jahre später von der Erde wieder hervorgebracht und vor Augen des Hirten freigegeben wurden.
(2. Votivtafel, rechts von Jesus)
Etwa zur selben Zeit lebte der Priester Johannes de Grava im Münstertal. Er soll das Gnadenbild Mariens zu den heiligen drei Brunnen gebracht haben. Er selber blieb Zeit seines Lebens dort und soll auch dort gestorben und begraben worden sein.
Irgendwo oberhalb der Wallfahrtskirche soll es eine Stelle geben, welche der „hl. Leib“ genannt wird. Diese Stelle wussten aber nur noch ältere Leute, welche heute bereits verstorben sind.
Die Überlieferung aber sagt: „Das dritte Kreuz und der heilige Leib werden noch einmal gefunden werden, dann aber ist auch das Ende der Welt gekommen.“
(3. Votivtafel (links von Jesus)
Diese Tafel erzählt die Geschichte einer Marienerscheinung. Der Legende nach soll damals ein armer Holzhacker in der Nähe, wo einst Pater Johannes gelebt hatte dabei gewesen sein einen Baum zu fällen. Doch noch ehe er beginnen konnte hörte er aus den Baumzweigen ein Rufen welches ihn bat: „Hacke nur zu, doch hacke mich nicht!“. Erschrocken fiel der Holzfäller in Demut auf seine Knie, erhob seinen Blick und sah in das Gesicht der heiligen Mutter Gottes.
Angeblich stand die Statue, welche noch heute in der Wallfahrtskirche steht und verehrt wird damals oben in den Ästen dieses Baumes.
Der Ort zu den heiligen drei Brunnen hat bis heute nur ein dokumentiertes Wunder. Ansonsten gibt es keine aufgezeichneten Berichte oder Untersuchungen von Spontanheilungen oder Gebetserhörungen. Allerdings gibt es etliche Erzählungen die von solchen Dingen bis hin zu Marien-Erschreinungen von Mund zu Mund mitgeteilt werden. Auch heute noch pilgern viele Gläubige an diesen mystischen Ort und es ist ihr Glaube und das Vertrauen, der sie antreibt und diese Brunnen/Quellen im Gedächtnis hält.
Die einzige alte Urkunden jedoch überliefert: „Wer von den drei Brunnen getrunken hat, der wird frei sein von Fieber und unterschiedlichen Krankheiten. Ebenso werden Besessene erledigt und gesund werden.“
Fakt ist jedoch, dass die Bewohner überzeugt sind, dass auf den Schutz der Gottesmutter Maria Verlass ist. Etliche Votivtafeln in der Wallfahrtskirche zeigen Situationen von Lawinen, Feuer und anderen Katastrophen, in welchen durch ihre Hilfe keine Menschen zu Schaden kamen. Vor allem aber in den Kriegsjahren war ihr Schutz in dieser Gegend besonders auffallend. Abgesehen davon, dass es kaum Menschenopfer zu beklagen galt ist wohl am beeindruckendsten, dass eine abgeprallte Granate durch das Dach der Wallfahrtskriche schlug, jedoch nicht explodierte und auf dem Kirchengewölbe liegen blieb.
Allhier bei diesem Gnadenquell
findt man Trost an Leib und Seel.
Anmerkung:
Der Glaube des Volkes schreibt diesen drei Quellen wunderbare und heilende Wirkung zu, allerdings müsse man aus allen Dreien trinken. Heute dürfte das nicht mehr so
einfach sein, da es nicht möglich war alle drei Quellen zu fassen. So nahm man eine und ließ daraus drei kleine Fontänen entspringen.
Eine Legende prophezeit:
Der Leichnam des damals zuständigen Pater Johannes de Grava ist verschollen, samt des dritten Kreuzes der Brunnen. Aber er, der Leichnam, wird eines Tages gefunden werden. Doch wenn er gefunden wird, dann ist der Tag nicht mehr fern,an dem die Welt enden wird.
Drei Kreuze soll es gegegeben haben, für jeden Brunnen eines.
Das erste Kreuz soll sich heute in Stilfs auf der Fahnenstange der Jünglingsfahne befinden. Über das zweite Kreuz, das nach Münster gekommen sein soll, sind keine Dokumente erhalten. Auch in den Urkunden des Frauenklosters in Münster wird es nie erwähnt
Bei unserer Reise entdeckten wir Unglaubliches aus der Keltenzeit, was noch nicht entdeckt wurde. Wir bleiben dran, aber werden erst darüber berichten wenn wir alle Antworten auf unsere Fragen haben. Dies wird seine Zeit in Anspruch nehmen.