Ein Ort des Grauens - der Galgenbichl

 

Der Galgenbichl und der Mord des Jahrhunderts

 

Ein kleiner unscheinbarer Hügel im Grünen mit einem wunderschönen Rundumblick lädt ahnungslose Wandersleute zum rasten ein. Auf der kleinen Anhöhe befindet sich ein sehr großes Kreuz. Ungewöhnlich groß und man würde solch ein Kreuz eher auf einem hohen Bergfelsen erwarten. Das Kreuz, sofern man die Geschichte kennt, scheint jedoch ein Mahnmal für all die Getöteten, und eine Abwehr vor dem Bösen zu sein. Eine Holzbank darunter rundet den Anblick ab. Nichts erinnert an die Horrortragödien die an diesem kleinen Ort stattfanden. Grauenhafte Dinge spielten sich an dieser kleinen unscheinbaren Stelle ab. Nicht nur in diesem Jahrhundert, sondern auch Hunderte Jahr zuvor. Der Galgenbichl von Schongau. Ein Ort der Harmonie vortäuscht!

 

Der „Galgenbichl“ am Ortsrand von Schongau trägt seinen Namen berechtigt. Hier wurden zwei Raubmördern aus Unter- und Oberammergau sowie der Jungfer Magdalena (die ihr uneheliches Kind tötete) der Prozess gemacht. Sie wurden dort gehängt.


Doch dort wurde ein weiteres Stück grauenhafter Geschichte geschrieben:

 

Der Jahrhundertmord von Schongau.


Das Verbrechen spielte sich am 24.04.1970 ab und verwandelte den Schauplatz zu einem wahren Schlachtfeld.

 

Damals stand dort eine Baracke für Aussiedler in der sechs Leichen gefunden wurden welche durch Schußwaffen starben. Die Getöteten waren zwei Ehepaare und zwei Männer.

 

Zuerst gingen die ermittelnden Beamten von einem Mord und anschließenden Selbstmord aus, da sie ein Fenster der Baracke einschlugen und zu Anfang nur das tote Ehepaar Baryszow in deren Schlafzimmer fanden. Der Ehemann lag auf dem Boden und hatte eine Wehrmachtsmaschinenpistole zwischen seinen Beinen. Die Ehefrau hingegen lag auf dem Bett und ihr war der halbe Kopf weggeschossen! Weiter fanden sich in dem Zimmer, eine Pistole sowie ein Kleinkalibergewehr.

 

Beim weiteren Begehen der Baracke bot sich den Beamten ein noch viel grauenhafterer Anblick.

Vier weitere Leichen wurden gefunden.

 

Der Hintergrund konnte nie wirklich geklärt werden. So geht man, als Tatmotiv von Rache aus, da ein Abschiedsbrief gefunden wurde. Die Täter, das zuerst gefundene Ehepaar, soll in einem ständigen Wahn gelebt haben. Sie gingen davon aus, ihre Mitbewohner wären russische Agenten gewesen und diese würden ihr Leben bedrohen.

 

Was seltsam anmutet und Raum für Spekulationen lässt. Folgende Worte hinterließ das Täterpaar:

 

„Gebt uns keine Schuld, gute Leute, dass es so gekommen ist. Wer uns Unrecht getan hat, an dem haben wir uns gerächt. Wir haben uns entschlossen, uns in die ewige Ruhe zu begeben. Euch ist es auch schon nicht weit verblieben, auf der Welt zu schimmern, Baryszow-Freunde. Kostia und Warwara“

 

Es folgt ein Zusatz:

 

„Vielleicht wird von Euch jemand erfahren, wo mein Sohn Gregory ist, dann sagt ihm, Mutter hat sehr nach ihm geweint, die Waffe für den Tod in Händen haltend. Laßt ihn wissen, dass wir nicht mehr sind. Verzeiht uns für alles, wenn wir jemanden was schulden.“

 

Das Mörderpaar wurde in Schongau in einem unbekannten Grab beigesetzt.

 

Der gesamte Bericht einschließlich Fotos ist auf folgendem Link einzusehen:

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Die Baracke wurde mittlerweile abgerissen.

 

Mit dem Wissen dieser Tragödien, sieht man den Ort bereits nicht mehr neutral. Energien sind dennoch auch für Unwissende zu spüren. Unser Kompass spielte Vorort so wie in der näheren Umgebung verrückt. Eventuell liegt dies aber vielleicht auch an etwas ganz Weltlichen. Wir konnten es leider nicht herausfinden.

 

Fakt ist, an diesem Ort fanden über Hunderte von Jahren grausige Morde/Tötungen statt. Es scheint als würde dieses Stück Land Gnadenlosigkeit auslösen oder anziehen. Ein Boden getränkt mit Blut und Leid. Ist der Ort verflucht? Woran liegt es? Etwas, dass bis jetzt noch unerklärlich bleibt.

 

Quelle: Zeitzeugen und Münchner Merkur